das heißt nicht das ich mich wenn ich angegriffen würde mich wehrlos töten lassen würde
Im Moment des Angriffs spielt es keine Rolle welche Auffassung man hat.
Da wird das Handeln sehr direkt, ohne Denken/Nachdenken, ohne zu überlegen welche Konsequenzen etwas hat.
Die Notwehrsituation ist trotzdem interessant.
Wenn man sich den Fall des Kinderentführers Gäfgen und des Beamten der ihm vernommen hat ansieht,
kann man nachvollziehen das der Beamte davon ausging sich in einer Notwehrsituation zu befinden,
weil er es für möglich hielt, daß das Entführungsopfer noch lebt.
Der Zweck sollte hier das Mittel (die Drohung) heiligen.
Juristisch ist so was unhaltbar.
In dem Moment in dem so was akzeptiert würde, würde das bedeuten das der Rechtsstaat aufhören würde zu existieren.
(Die Folgen wären unabsehbar)
So kann man nachvollziehen, daß die Drohung aus einer echten Not heraus erfolgte,
daß aber das nicht geduldet werden darf, weil die Folgen für die Gesellschaft zu schlimm wären,
und eine Verurteilung zu einer Geldstrafe wegen dieser Drohung das angemessene Mittel ist.
Wenn der Zweck die Mittel heiligt, ist die Gefahr groß, daß das in allen Gebieten des Lebens, seinen Niederschlag findet.
Das bleibt nicht bei (echten oder geglaubten) Notwehrsituationen.
Bald wird jeder "das Mittel" einsetzen um seine Interessen zu erreichen.
Gruß Lucas