Wenn man Einsamkeit als etwas Negatives ansieht, wird sie im Alter natürlich schlimmer.
Meine Erfahrungen?
Kriegsbedingte Eisamkeit ohne Familie, aber in Internaten mit vielen Mitschülern. Da ist man verd. alleine. Aber gute Lehrer gehabt, die unsere Neugierde weckten und die Lust zum Lernen. Die hat mich bis zum Alter nicht verlassen.
Alterseinsamkeit jetzt, dass ich mich mit der Tatsache rumschlagen muss, die Kinder weit weg zu wissen und sie nicht mal schnell bitten zu können, mir die ausgebrannte Dielenbirne zu wechseln, weil ich mich vor Schwindel nicht mehr auf die Leiter traue. Das ärgert natürlich, lässt sich aber nicht ändern.
Mit 75 hab ich angefangen mit Computer zu spielen aus Langeweile. So viele Möglichkeiten des virtuellen Reisens und so viele neue Menschen kennen gelernt, dass von Einsamkeit nichts mehr geblieben ist. Ich habe jederzeit, solange der PC nicht wieder mal streikt, die Möglichkeit irgendjemanden anzuschreiben: Hör mal, heute habe ich einen Sch...tag, erzähl mir bitte einen deftigen Witz, damit ich wieder lachen kann. Das funktioniert prima.
Man muss halt aus sich raus und auf die anderen zugehen, dann ist man nicht einsam. Schlimm wird es erst, wenn das Hirn streikt und man nur noch unbeweglich im Bett liegen muss. Aber ob es einem dann überhaupt noch was ausmacht? Gruß Treff